Die Staatsverschuldung und der Goldpreis

Staatsverschuldung 1

Liebe Leserinnen und Leser,

zwischen der Staatsverschuldung und dem Goldpreis besteht ein funktionaler Zusammenhang. Dass diese Korrelation so eng ist, erscheint auf den ersten Blick sehr erstaunlich. Doch wenn man genau hinschaut sieht man, dass das Misstrauen der Anleger in die Stabilität der Währung bei steigender Verschuldung wächst. Die gesetzlich festgelegten Schuldenobergrenzen spielen dabei überhaupt keine Rolle mehr, da sie ja eh ständig neu definiert und im letzten Augenblick sowieso erhöht werden. Die Suche nach einem „sicheren Hafen“ erhöht sich und die Goldnachfrage und der Goldpreis steigen.

Was genau heißt Staatsverschuldung?

Als Staatsverschuldung allgemein bezeichnet man die Summe aller Verbindlichkeiten eines Staates gegenüber Dritten, also die Gesamtverschuldung aller öffentlichen Haushalte. Sie setzt sich zusammen aus der Verschuldung von Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindeverbänden und der Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte. Per Definition sind es Schulden, welche diese öffentlichen Haushalte beim "nicht-öffentlichen Bereich" haben, also bei Banken, Privatunternehmen oder sonstigen privaten Geldgebern im In- und Ausland.

Warum macht ein Staat überhaupt Schulden?

Wenn ein Staat zusätzlich Geld braucht, weil übliche Haushaltsmittel wie Steuereinnahmen nicht ausreichen, dann kann sich dieser Staat Geld von Dritten borgen. Der Staat verschuldet sich also.

 

Wie funktioniert Staatsverschuldung?

Das wichtigste Instrument hierfür sind Staatsanleihen. So nennt man Schuldverschreibungen, die ein Staat ausgibt. Dabei handelt es sich um Wertpapiere (auch Rentenpapiere genannt), die von Dritten gekauft werden. Das spült Geld in die Kasse des Staates. Diejenigen, die Anleihen kaufen, werden also Kreditgeber. Umgekehrt wird der Staat Kreditnehmer. Er hat also nun Schulden. Wie bei einem Kredit üblich, muss der Staat für das geliehene Geld einen Preis an den Geldgeber zahlen. Das ist der Zins. Deshalb nennt man Anleihen auch verzinste Wertpapiere. Der Staat ist verpflichtet, das Geld nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit an die Gläubiger zurück zu zahlen inklusive dieser Zinsen. Die Zinsen sind umso höher, je schlechter die Bonität, also die Zahlungsfähigkeit des betreffenden Staates eingeschätzt wird. Als Gläubiger hat man natürlich ein Interesse, nach Ende der Laufzeit das eingesetzte Geld inklusive Zinsen zurück zu bekommen, also dass der Staat nicht zahlungsunfähig wird. „Noch“ ist kein Ende des billigen Geldes in Sicht – für Österreich ist die 10-Jahre-Rentenrendite am 12.01.2021 bei - 0,365 + 0,023. Ende 2020 wurden die Staatsschulden Österreichs mit rd. 280,7 Mrd. Euro beziffert. Bei einem BIP von rd. 411,3 Mrd. Euro ergibt sich eine gesamtstaatliche Verschuldungsquote von 68,2 % per Ende 2020

 

Wir haben uns die Frage gestellt, auf welches Niveau der Goldpreis steigen müsste, damit die Staatsschulden Österreichs durch den Goldbestand gedeckt sind (die Republik Österreich besitzt 280 Tonnen Gold). Bei einem aktuellem Goldpreis von 1.840,00 US-Dollar/Feinunze ist der Bestand etwa 16,56 Mrd. US-Dollar wert. Bei einer öffentlichen Verschuldung von 280,7 Mrd. Euro (= 342,45 Mrd. US-Dollar) müsste der Goldpreis um das 20,68-fache steigen (auf 38.051,00 US-Dollar), damit alle öffentlichen Schulden bedient werden könnten.

Was spricht für Staatsverschuldung, was dagegen?

Befürworter argumentieren, dass den Schulden reale Gegenwerte gegenüberstehen. Der Bau neuer Straßen, Schulen, Krankenhäuser, Energieversorgung oder Kommunikationsinfrastruktur sei eine Investition in die Zukunft, würde nachfolgende Generationen sogar noch reicher machen, und könnte somit um ein Vielfaches wieder zurückgezahlt werden. Gegner sehen bei einer übermäßigen Staatsverschuldung eine unzulässige Belastung zukünftiger Generationen bis hin zum Risiko einer kompletten Zahlungsunfähigkeit des Staates mit all seinen Konsequenzen für die Renten- und Sozialsysteme. Die unbegrenzte Ausgabe von Anleihen hat natürlich für einen Staat enorme Risiken. Das führt dann dazu, dass die Zinslast oft nur noch aus der Ausgabe weiterer Anleihen bedient werden kann und die internationale Position wird dadurch erheblich geschwächt. Die Folge einer zu hohen Staatsverschuldung ist zum einen das Nachgeben der Währung, die dann zum Spekulationsobjekt wird, zum anderen der Verlust der Bonität als Emittent von Anleihen. Eine schwache Bonität verlangt nach höheren Zinsen um die Anleger bei Laune zu halten. Exakt dieses ungedeckt vagabundierende Geld wandert dann an die Börsen, in Immobilien, etc., kurz gesagt, es entsteht eine Vermögenspreisinflation, die  einen andauernden Preisanstieg bei Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen, Gold und Immobilien auslöst und letztendlich zu einer Katastrophe, also Blasen in den verschiedenen Vermögenswerten führt und oftmals einen Börsencrash auslöst. Die irrwitzige Reaktion der Verantwortlichen ist noch mehr Schulden, statt Milliarden sind es dann Summen in Billionen, Bürgschaften in Milliarden, Rettungsprogramme, Geldschwemme etc.. Da wird das Feuer dann wirklich mit Benzin gelöscht.

Schlussbetrachtung Staatsverschuldung und der Goldpreis

Gold ist kein Spekulationsobjekt und wer Gold nur wegen eines steigendes Goldpreises kauft, hat nicht verstanden warum selbst in sicheren Zeiten mindestens 10 bis 25% in jedes gesunde Portfolio gehören. Kurzfristige Preisbewegungen des Edelmetalls spielen für langfristig orientierte Anleger vor diesem Hintergrund keine große Rolle. Gold ist der letzte sichere Hafen und das einzige Mittel welches problemlos jederzeit als Währung weltweit eingesetzt werden kann. In Zeiten dieser ultralockeren Geldpolitik und der wachsenden Verschuldung gewinnt Gold immer mehr an Bedeutung. So schlecht wie die wirtschaftliche Zukunft derzeit beschrieben wird, sind es doch ideale Zeiten, um Gold zu kaufen. Viele Geldanleger wollen deshalb ihren Portfolios 15 bis 25 Prozent Gold beimischen. Gold ist kein Zahlungsversprechen und kennt weder Gläubiger noch Schuldner, ist auch nicht beliebig vermehrbar. Gold hat bis jetzt alle Währungen, Kriege und Krisen überlebt. Gold ist eine Versicherung gegen die bekannten und unbekannten Risiken des Finanzsystems. In Zeiten ausufernder Staatsschulden und Notenbankbilanzen ist Gold die Währung der letzten Instanz.

Sie als Anleger haben vor allem einen Wunsch, den Wert ihres Vermögens zu erhalten, nachhaltig und über viele Jahre, ja oft Jahrzehnte. Eine Investition in Gold ist daher dauerhaft, stabil, robust und damit langfristig erfolgreich.

Gold zählt unseres Erachtens deshalb zu der nachhaltigsten Geldanlage.

Viel Erfolg bei Ihren Aktivitäten und bleiben Sie gesund.

 

Ihr Goldinvest.at Team

 

Eintrag vom 22.01.2021

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