Edelmetall-Weekly vom 25.05.2020 - 29.05.2020

Liebe Leserinnen und Leser,

der Goldpreis ist vorerst mal in charttechnischer Hinsicht an seine Grenze gestoßen. Hier in diesem Bereich sind einige Widerstandsmarken, die so leicht nicht zu überwinden sein dürften. Zu nennen sind das aktuelle Jahreshoch bei ca. US-Dollar 1.765,00 und das Mehrjahreshoch aus dem Jahre 2012 bei US-Dollar 1.796,00. Sind es nicht die zaghaften Prognosen die auffallen, sondern die kraftvollen? Ob sie sich später als wahr erweisen werden oder als Übertreibung, ist zum Zeitpunkt ihres Entstehens ungewiss. Sicher ist dagegen, dass sie viel Aufmerksamkeit erhalten. Dies ist der Bank of America mit ihrer Vorhersage zweifellos gelungen, der Goldpreis werde in den kommenden 18 Monaten auf US-Dollar 3.000,00 pro Feinunze (31,1 Gramm) steigen. Die Bank veröffentlichte seine Prognose vor zwei Wochen in einer Studie mit dem Titel "The Fed can’t print gold" - die US-Notenbank kann zwar Geld drucken, als gäbe es kein Morgen, doch G o l d drucken kann sie nicht.

Ungedecktes Papiergeld

Wissen wir alles über Geld? Fragt uns jemand, wie viel wir über die Rolle und die Bedeutung des Geldes wissen, müssten wir eigentlich ehrlich sein. Wir müssten, der Wahrheit entsprechend antworten: „Nicht viel“! Die Lage ist wirklich ernst.
Ungedecktes Geld ist ein Wechsel, der auf einer Illusion von Werthaltigkeit beruht. Erleben wir, dass in diesen Tagen Geschichte geschrieben wird und wir das miterleben dürfen/müssen? Das Jahr 2020 wird wahrscheinlich in die Geschichte eingehen, indem eine Wirtschaftskrise begann, die 1929 unter den Namen „Great Depression“ (deutsch „Große Depression“) bekannt ist aber die jetzige Krise dürfte alles in den Schatten stellen! Ist die Corona-Pandemie „nur“ der Auslöser dazu? Oder liegt die Schuld nicht vielmehr bei uns selber, indem wir unser Finanzsystem in den letzten Jahrzehnten pervertiert haben? Wir haben gigantische Schuldenberge aufgetürmt und dabei noch die Zinsen ins Negative gedrückt.
Die bekanntesten Stoffe, die in der Geschichte der Menschheit zur Schaffung von Geld Verwendung fanden, sind die beiden Edelmetalle Gold und Silber. Es wurden aber auch andere Metalle wie Kupfer und Bronze, in unterschiedlichen Kulturkreisen zu Zahlungszwecken benutzt. Ohne an dieser Stelle weiter auf die Geldgeschichte eingehen zu können, stellt sich doch die Frage, warum dem Gold eine so maßgebliche Rolle zufiel. Was macht Gold also so besonders und wertvoll?
Dass dem Gold ein so hoher Wert beigemessen wird, liegt an den Menschen selbst. Die ersten Münzen aus Gold und Silber wurden um 640 vor Christus von König Alyattes in Lydien, in der heutigen Westtürkei, geprägt. Der Prägung war das Gewicht des Edelmetalls zu entnehmen. Solange die Menschen der Regierung vertrauten, die hinter der Prägung stand, vertrauten sie auch den von ihr herausgegebenen Münzen. Als „Geld“ entstand, war es also immer eine Ware, die einen eigenen Nutzwert hatte. ‚Echtes‘ Geld entsteht wie jedes andere Gut oder jede andere Dienstleistung, es wird erarbeitet, z.B. dadurch, dass Goldgeschürft wird. Alles andere ist „Geld-Ersatz“, ein Geld-Substitut, „Kredit-Geld“. Nur wenn mit Gold-Geld bezahlt wird, erhält der Verkäufer einen echten Gegenwert für seine Waren oder Dienstleistungen, andernfalls erhält er ein Zahlungsversprechen.
Betrogen wurde von den Emittenten des (Münz-)Geldes auch damals schon, und zwar indem man den Edelmetallanteil der Münzen manipulierte.
Der Betrug im richtig großen Stil wurde allerdings erst mit der Einführung des Papiergeldes möglich.
Der Wert von Papiergeld ist nicht ‚echt‘, denn der Wert des bedruckten Papiergelds existiert nur in unserer Fantasie und basiert auf dem Vertrauen, dass der Schuldner auch in der Lage ist, seine Schulden zurückzubezahlen. Fiat-Geld ist ein Zettel, den der Emittent selbst nie mehr selbst einlösen wird und für den der Inhaber des Zettels die Hoffnung haben kann, dass ihm ein Dritter dafür Waren gibt. Es ist also ein weitgehend leeres Versprechen beziehungsweise eines, das nicht dauerhaft fundiert ist. Wenn Zentralbanken ungedecktes Geld in Umlauf bringen oder Geschäftsbanken über ihren Mindestreservesatzhebel frisches Geld kreieren, sind diese Gelder weitestgehend ungedeckt, es haften die Banken selbst. Alles baut auf dem Vertrauen auf, dass die Banken in der Lage sein werden, ihren Verpflichtungen nachzukommen – und oft genug in der Geschichte wurde dieses Vertrauen missbraucht. Der Staat hat ebenfalls kein Interesse daran, das System zu verändern und auf eine solide Basis zu stellen, denn mit der Geldflut finanziert er seine Bürokratie, die Wohltaten, mit denen Wählerstimmen gekauft werden und fragwürdige Abenteuer, wie Kriege, Energiewenden oder „Weltpolitische Maßnahmen“. Die insgesamt vorhandene Geldmenge kann rein technisch oder buchhalterisch stark erhöht werden, ohne dass sich gleichzeitig in der Realwirtschaft oder am Volksvermögen etwas tut. Wenn Geld gedruckt wird, erhöht das nicht das Vermögen oder den Wohlstand der Bürger! Ungedecktes Geld ist ein Wechsel, der auf einer Illusion von Werthaltigkeit beruht.
Unter dem Begriff Banknote gilt Papiergeld heute als ein gesetzliches Zahlungsmittel. Nicht verwechselt werden darf der Begriff Papiergeld mit dem Begriff der Papierwährung. Eine Papierwährung ist ungedecktes Geld. Der Euro ist kein gedecktes Geld, sondern als ungedecktes Geld Papierwährung. Er ist nicht durch Edelmetalle, wie etwa Gold gedeckt. Geld, das ein echtes Äquivalent in Edelmetallen hat, nennt man gedecktes Geld. Für Papiergeld, das auf Euro lautet, besteht keine Pflicht auf Einlösung in andere Werte. Das wäre anders, wenn es sich um gedecktes Geld handeln würde. Dass unser derzeitiges System der Fiat-Währungen (als Fiat-Geld bezeichnet man das heutige von der Zentralbank ausgegebene Geld wie Euro oder Dollar) bislang noch hält, liegt zum einen daran, dass es bislang wenig „Fluchtmöglichkeiten“ gab, da alle größeren Währungsräume parallel inflationieren, und zum anderen daran, dass den meisten Bürgern die Gefahren nicht bewusst sind.
Das System der Fiat-Währungen könnte bald ein Ende haben – nämlich dann, wenn das Vertrauen der Bürger in das ungedeckte Papiergeld weiter schwindet und sie die Fluchtmöglichkeit vermehrt nutzen.
In der Geschichte hat noch nie ein ungedecktes Papiergeldsystem überlebt – und dieses Mal wird es mit höchster Wahrscheinlichkeit genau so enden.
Warum Gold die einzig wahre Währung ist: Gründe, die für das Edelmetall sprechen:
Gold kann man nicht einfach vermehren. Deshalb genießt es einen guten Ruf als „Krisenwährung“. Eine der wohl wichtigsten Eigenschaften von Gold ist die Unabhängigkeit von Regierungen und Zentralbanken und Gold kann auch ohne die existieren. Gold kann von keinem Staat und keiner Bank der Welt hergestellt werden, ist dadurch auch nicht manipulierbar.
Ein weiterer Grund ist, dass das Gold gerade in Zeiten politischer Unsicherheit und drohender Finanzkrisen als sichere Wertanlage gilt. Zudem behält das Edelmetall weltweit seinen Wert, unabhängig von politischen Veränderungen. Gerade wenn die Realzinsen negativ sind, werden Umschichtungen in Gold vorgenommen. Der Wert von Gold lässt sich in jeder beliebigen Währung anzeigen und ist in über 150 Währungen der Welt notiert. Während eine Entwertung von Papiergeld grundsätzlich nicht auszuschließen ist, bleibt Gold ein knappes Gut und eignet sich zur Vermögensbeimischung. Ein Anlagemix aus verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Wertpapiere, Immobilien kann dabei an Stabilität und Rendite gewinnen, wenn ein Goldanteil beigemischt wird. Gold ist eine Krisenwährung und wird in Notzeiten gerne als Ersatzwährung und Tauschmittel akzeptiert.
Unserer Meinung nach befinden wir uns in der Frühphase einer weltweiten Abwärtsspirale aller Währungen. Davon werden reale Werte, insbesondere Gold profitieren und stark im Preis steigen.

Viel Erfolg bei Ihren Aktivitäten und bleiben Sie gesund.
Ihr Goldinvest.at Team

 

Eintrag vom 25.05.2020

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