Edelmetall-Weekly vom 27.07.2020 - 31.07.2020

Liebe Leserinnen und Leser,

Dagobert Duck legte sein Vermögen in Gold an und vermehrte es klug, so wie es über Jahrhunderte hinweg Kaiser, Könige und Staaten getan haben. Sie alle wussten: Gold ist von unschlagbarem Wert. Heute spielt Gold als Teil des Währungssystems keine Rolle mehr, wird aber nach wie vor als Rohstoff von hohem Wert gehandelt. Für den Gold Boom machen Analysten mehrere Faktoren verantwortlich: So hat der US-Dollar zuletzt ein 22-Monats-Tief erreicht, weiteres haben sich die weltweiten Wirtschaftsaussichten weiter eingetrübt und die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken sorgt für Inflationssorgen. Das vorläufig neue Allzeithoch liegt derzeit bei 1.958,69 US-Dollar je Feinunze – und der mittelfristige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt und lässt einen positiven Ausblick zu erahnen.Die Rendite des Goldes kann sich sehen lassen, bis zum 28. Juli 2020 liegt sie bei rund 23 Prozent in Euro und 28 Prozent in US-Dollar.  

 

Gold und Aktien – Was ist besser Gold oder Aktien?  

Nach Bitcoin und Gold werden wir in unserer Vergleichsreihe also diesmal die Aktie im Mittelpunkt stellen. Ist die Aktie wirklich das bessere Gold? Sind Dividenden, sofern welche bezahlt werden, die neuen Zinsen? Bieten Aktien als Sachwert tatsächlich Schutz vor Inflation? Diese und ähnliche Fragen tauchen bei uns auch immer wieder auf. In drei Minuten können wir natürlich nicht das gesamte Thema beleuchten, aber wir glauben, sich mit den vorgefassten Meinungen von Vermögensberatern und Anlage-Experten mal ein bisschen genauer zu beschäftigen.

Aktien sind Anteile an einem Unternehmen. Als Anteilseigner ist man Gesellschafter, und somit fest mit dem Wohl des Unternehmens verbunden. Läuft die Firma gut, winken dem Aktionär satte Renditen. Die Rendite kann als Dividende ausbezahlt werden oder in Form von Kursgewinnen realisiert werden. Dass die Aktien heute vergleichsweise populär sind, hängt auch mit dem Siegeszug des modernen Online-Banking zusammen. Wenn Sie früher Aktien kaufen wollten, mussten Sie einen umständlichen Gang zu Ihrer Hausbank tätigen. Wenn Sie Glück hatten, erwischten Sie einen Bankberater am Telefon, später konnten Sie dann Ihren Auftrag, wenn Sie ein FAX-Gerät besaßen, an Ihre Bank schicken. Heute können Sie Ihren Aktienkauf bequem per Mausklick von zu Hause aus in Sekundenschnelle erledigen. Dennoch besitzen im internationalen Vergleich die Menschen in Österreich noch immer relativ wenig Aktien.

  

Definition von Sachwerten

Sachwerte sind reale Werte oder Güter, die von Geldwertschwankungen unabhängig sind bzw. die Inflation im Wert kompensieren. Solche realen Werte sollen während einer Wirtschaftskrise nicht vollkommen an Wert verlieren, sondern in schwierigen Zeiten zum Erhalt des Vermögens beitragen. Vor allem sollen sie vor Inflation, aber auch vor den Folgen von Staatspleiten und Währungskrisen schützen. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen, schaffen es die Zinsen auf Sparkonten und Anleihen nicht, den Kaufkraftverlust des Geldes auszugleichen und die Geldentwertung durch Inflation abzuwenden. Geldanlagen in Sachwerte können hier Abhilfe leisten. Die bekanntesten Sachwerte sind ohne Zweifel Immobilien und Gold. Daneben lässt sich aber auch in Rohstoffe, Edelsteine oder Kunst investieren.

  

Aktie als Sachwert

Gold ist ein Sachwert, keine Frage. Aber gilt dies auch für die Aktie? Auch wenn die meisten Finanzexperten dies so sehen, so muss relativiert werden. Es gibt sogar Anlageexperten, die dies verneinen. Aktien von Unternehmen gelten als Sachwerte und bieten zumindest in der Theorie einen gewissen Schutz gegen die Geldentwertung. Herrscht Inflation, können Aktiengesellschaften beispielsweise ihre Preise erhöhen und so ihre Margen steigern. Zur Freude der Aktionäre. Allerdings können Aktien nur eine tiefe Inflationsrate ausgleichen. Handelt es sich um eine Geldentwertung von hohem Maße, wirkt sich das negativ auf die Produktionskosten aus. Diese steigen um ein Vielfaches als der Verkaufspreis, so dass die Margen schrumpfen und die Aktienkurse schlussendlich fallen. Generell zeigt sich an der Börse das Verhalten, dass bei zu starker Inflation die Nachfrage nach Aktien dann eher sinkt.

 

Gold als Sachwert

Erheblich attraktiver und einfacher in der Handhabung ist Gold. Im Gegensatz zu Aktien und Anleihen wirft Gold zwar weder Dividenden noch Zinsen ab. Bei Gold ist nach einem Jahr Haltedauer der erzielte Gewinn beim Verkauf steuerfrei. Gold gehört als Sachwert zur bevorzugten Anlageklasse für inflationäre Zeiten. Gold ist die Sachwertanlage schlechthin (liquide, teilbar, unzerstörbar, werthaltig, transportierbar, usw.). Für Gold gibt es einen weltweiten Markt und auch kein Ausfallsrisiko, damit ist Gold auch Cash erster Güte. Daher ist Gold die optimale Vermögensklasse in Inflation. Gold kennt kein „Kontrahentenrisiko“. Es lohnt sich Gold als Teil eines gut diversifizierten Portfolios, da es sowohl knapp als auch äußerst liquide ist und zudem kaum mit anderen Vermögenswerten korreliert. Das kann Gold nicht nur zu einem Wertspeicher, sondern auch zur Versicherungspolice machen.

 

Aktien und Inflation

Aktuell haben wir nur eine sehr geringe Inflation, die Angst vor einer Inflation ist aufgrund der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken sehr weit verbreitet. Der Zusammenhang ist klar, denn wenn die Geldmenge steigt, steigen vielfach auch die Preise für Waren und Dienstleistungen. Um zu verstehen, weshalb Aktien in Zeiten einer zu erwartenden Inflation eine gute Investition sein können, muss man sich ansehen, welche Auswirkungen die Inflation auf Aktien hat. Klar ist, dass nicht alle Aktien einen guten Schutz vor einer steigenden Inflation bieten, sondern welche Kriterien Sie berücksichtigen müssen bei der Auswahl der Aktien. Viele Menschen denken nur an Gold und Immobilien, wenn sie Angst vor der Inflation haben und ihr Geld schützen wollen. Steigt das Preisniveau, fallen auch die Gewinne der Unternehmen tendenziell höher aus und dadurch kann auch der Aktienkurs steigen. Steigt die Inflation so extrem, dass die Unternehmen zusammenbrechen und auch die Wirtschaft nicht mehr funktioniert, dann macht sich das auch sicherlich in den Aktienkursen bemerkbar. 

 

Gold und Inflation

Seit jeher nutzen Menschen Gold für den Vermögensaufbau. In Zeiten dieser expansiven Geldpolitik wird Gold vor dem Wertverlust von ungedecktem Papiergeld schützen. Gold wird auch vor einer möglichen Krise des bestehenden Finanz- und Geldsystems schützen. Hier würde Gold als Währung der letzten Instanz und nicht nur gegen die Papiergeldinflation der Notenbanken schützen. Sollte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass es keinen geregelten Ausweg aus der Politik des billigen Geldes mehr gibt, wird der strategische Grund für den Besitz von Gold, nämlich die Vermögenssicherung, wieder in den Vordergrund rücken. Die Inhaber von Gold bemessen seinen Wert in Unzen und Gramm, nicht in Euro und US-Dollar und schätzen vor allem aber die Funktion als langfristigen Wertspeicher. Die extrem expansive Geldpolitik der Notenbanken wird bedenkenswerte Nebenwirkungen und preisliche Verzerrungen bei Anleihen, Aktien, Immobilien und natürlich auch Gold nach sich ziehen. Gold ist im Rahmen eines gut diversifizierten Portefeuilles als Absicherung gegen besondere Risiken somit sinnvoll - gerade in geopolitisch unsicheren Zeiten oder für den Fall eines Vertrauensverlustes in etablierte Währungen.

 

Viel Erfolg bei Ihren Aktivitäten und bleiben Sie gesund.

 

Ihr GOLDINVEST.at Team

 

 

Eintrag vom 31.07.2020

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